Der Countdown läuft

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Packen, umpacken, letzte Besorgungen machen. Die letzten Tage sind gefüllt mit vielen kleinen Arbeiten und Aktivitäten. Es bleibt nicht mehr viel Zeit bis Sonntag und doch passiert eine Menge. Gestern der Interview bei der taunuszeitung, unserer hiesigen Lokalzeitung, für einen Vorbericht am kommenden Samstag. Heute Fotografentermin mit obligatorischen Radler mit gepacktem Rad. Erstes Probepacken einzelner Elemente. Aufbau des neuen Zeltes.

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Es gibt doch noch eine Menge zu tun. Und immer wieder Mails an Freunde und Interessierte, damit möglichst Viele von dieser Tour erfahren.

Mit dem Näherrücken des Starttermins steigt auch die Nervosität. Fehlt noch was? Stimmt die Routenplanung? Was ist vor der Abfahrt noch zu klären? Viele Fragen, die sich spätestens am Sonntag geklärt haben werden. Falta poco.

The clock is ticking

Packing. Re-packing. Last purchases. There is plenty to do until Sunday 8 am. There is a lot going on. An interview with the local newspaper yesterday. The shooting for the Saturday issue this morning. Mounting the new tent. Making last purchases. Re-checking  the route again. It seems that I will be busy with planning until the very end. This will surely end when the tour starts. And the good news is that there will be shops alongside my route in case that anything is missing or parts are crushing. Nevertheless there is this nervousness that keeps me awake and busy all day long. Most of the questions will be answered Sunday morning at the latest. And when I mount my bike that day all will be good. From than on my only daily business will be to ride my bike to the North Cape. Bit by bit. Slowly but surely.

Noch 10 Tage

Der Countdown läuft. Die Nervosität steigt. Der Start des Projektes Nordkapp rückt in greifbare Nähe. Noch stecke ich voll im beruflichen Alltag, aber schon jetzt werden die Fragen von Freunden und Kollegen häufiger. Besorgnis ist ebenso herauszuhören, wie eine gewisse Ungläubigkeit ob dieses scheinbaren Mammutprojektes. Es ist mir vollkommen klar, dass diese Reise anstrengend und schwierig werden wird. Und doch freue ich mich darauf endlich starten zu können.

Jede Fahrt mit dem Rad zum Büro und von dort nach Hause wird zur Trainingsfahrt. Längere Radtouren an den Wochenenden sorgen zusätzlich für Ausdauer. Bei den Fahrten liegt der Schwerpunkt nicht auf der Geschwindigkeit sondern auf dem stetigen Roulieren, dem runden Tritt. Auf Kontinuität und einen gute Krafteinteilung wird es ankommen. Schließlich will ich viele Tage hintereinander Rad fahren können. Während der gesamten Tour werde ich darauf achten müssen mir meine Kräfte gut einzuteilen. Denn eins ist sicher, die nächste Steigung kommt bestimmt. Und wenn es keine Steigungen gibt, dann bleibt ja noch der Gegenwind, dieser unsichtbare Dauerbremser.

Inzwischen erledige ich fast alles mit dem Fahrrad, auch die Shoppingtouren in Radgeschäfte und Ausrüstungsläden am Samstag. Und Stück für Stück komplettiert sich die Ausrüstung. Das Gros ist vorhanden, doch immer wieder fehlen Kleinigkeiten. Der Rückflug ist gebucht, die Route steht. Die wichtigsten Karten und Ausweise liegen vor. Und doch wird es bis zum Schluss noch etwas zu tun oder zu besorgen geben.

Ten days to go

With the departure date coming closer I am staring to get nervous. The count down of project North Cape is on. I am still doing business as usual. It seems that the nervousness increases with friends and colleagues placing questions about the route, the distance and my approach to go free solo. Some seem to be concerned about the idea others express their excitement. It is crystal clear to me that the tour will be a tough one but what I enjoy most is that I will be travelling slowly with plenty to see and many encounters with people, climate and wildlife.

Every day I do some cycling. Instead of going fast I am trying to keep a steady base speed. On the weekends I do my three digit tours to simulate the continuity of my tour. It will be about organizing my energy. I will not only need to manage my power very effectively but will also need to use every rest for recovery. What I learned in my Shaolin lessons will surely allow me to channel my energy. Steep inclines and contrary winds will surely challenge me. But as the well experienced long distance cyclist Hubert Schwarz commented: You win or lose between your ears. And I am pretty sure my trip will not only be a physical challenge, but also become a mental one.

Currently I am using my bike for almost all of my trips and commutes. My equipment is nearly complete. Only some smaller items are missing. This weekend I will need to do a test packing. Will everything fit into the four containers I will be carrying with me. The return flight had just been confirmed. All relevant cards had been ordered and the missing maps been purchased. I feel ready to rumble but I am sure that the coming days will stay busy until the very end on Sunday, Jul 13, 2014, when my tour kicks off.

Warum Nordkapp?

Viele Jahre lang habe ich als Meeresbiologe in den polaren Regionen dieser Erde gearbeitet. Mit Pinguinen tauchend, Eisbären begegnend oder Meereslebewesen sammelnd habe ich die Polargebiete lieben gelernt. Auf meinen Reisen in die Nordpolarregionen habe ich die Nordspitze Norwegens auf dem Meer umrundet, aber dort nie meinen Fuß auf den Boden gesetzt. Dies soll sich jetzt ändern. Doch statt per Schiff, Auto oder Flugzeug anzureisen, habe ich den Wunsch entwickelt das Nordkapp mit dem Rad erreichen. Dank eines sehr wohlwollenden Arbeitgebers bekomme ich die Gelegenheit für eine sechswöchige Auszeit. Dieses Sabbatical möchte ich nutzen, um das Nordkapp mit dem Rad zu erreichen. Nach langem Überlegen habe ich mich für die Route durch Norwegen entschieden, da ich hier dem Meer nahe sein kann. Mein Weg wird mich geradewegs nach Norden durch die deutschen Mittelgebirge, die norddeutsche Tiefebene und das hügelige Dänemark an dessen Nordspitze führen. Mit der Fähre geht es dann ins norwegische Kristiansand, von wo aus mich mein Weg an Oslo vorbei nach Trondheim an die norwegische Atlantikküste führen wird. Der Küstenlinie folgend geht es dann unter und über Fjorde stetig nach Norden über die Lofoten bis zur nördlichsten Spitze Europas. So zumindest lautet mein Plan. Doch jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt. Am 13. Juli werde ich mich im heimatlichen Bad Homburg aufs Rad schwingen und meine Reise beginnen. Und diesmal heißt es wirklich: Der Weg ist das Ziel. Denn egal was passiert, dass Wichtigste für mich wird es sein, mich auf den Weg gemacht zu haben. Dank einer großartigen Familie und vor allem meiner tollen Frau ist es mir möglich mich einfach mal für ein paar Wochen auszuklinken, um die Welt radeln zu erfahren. Auf nach Norden zum Nordkapp.

Why Nordkapp?

Diving with penguins, swiming with walrusses, floating on ice, rescuing a mink whale. Having worked in polar regions for some years as a marine biologist I am infected with the polar virus. The Nordkapp is the most northern spot of the European continent and the closest you can get to the north pole in continental in Europe. Getting there by bike is something I wanted to do for many years. And now it is the time to start this project. Travelling by bicycle is not only exausting but it is a way to get in contact with people and nature. Going north on my own is an adventure that starts with the first step. Four weeks cycling through the north of Europe will be pain, sweat, tears and a lot of fun. Stay tuned and enjoy statements and reports from the road.

Copyright Artikelbild: http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Caroline_MaybachCC BY-SA 3.0