Kategorie-Archiv: 3. Woche

Am Polarmeer angekommen

170 km I 0:08:32 I 3.039 km I 7:20:36 I Hammerstad – Andenes

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Heute habe ich einen großen Schritt Richtung Nordkap gemacht. Durch die sehr flache Etappe konnte ich die 3.000er-Marke durchbrechen. Ganze 170 Kilometer stecken mir heute in den Beinen. Was für ein toller Tag.

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Morgens früh raus, bin ich leider zur spät für die erste Fähre in Fiskebøl gewesen. Also musste ich wohl oder übel ein anderthalbstündiges Sonnenbad erdulden.

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Anschließend aber hatte ich freie Strecke, ohne weitere Fähren oder Baustellen. Die verschiedenen Brücken sind immer wieder eine Herausforderung wegen der schmalen Fußwege und der starken Steigung. Aber der Blick von oben ist immer wieder spannend.

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Die Insel Andøya Strecke sich von Nord nach Süd und ist am Rande sehr flach. Wenig Steigung, wenig Gegenwind, aber viel Moor.

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Geendet hat dieser Tag am Meer in Andenes. Morgen früh setze ich über nach Gryllefjord.

Es folgen jetzt noch fünf Etappen. Morgen geht es nach Tromsö.

 

Into the Arctic Sea

Here in Andenes at the end of Andøya I put my feet into the waters of the Arctic Ocean. It was not as cold as I have expected but a little to chilly for a swim. Today had been the first day of the whole trip that felt arctic. The sun was not as strong as down south. The grey skies in the late afternoon really looked icy.

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During the the day it was just the views of the mountain range in the east. As a huge barrier they indicated the western end of Norway. It looked impressive and pretty scary. This barrier I will have to cross as I am now heading more to the east.

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Today was mainly to make a  great leap forward. Mission accomplished. For exactly three weeks I am riding my bike every day to get to the North Cape. Now as I am getting really close I just enjoy the cycling and the nature I am riding through. These are landscapes you very rarely experience. They are full of life when you look at them in more detail. A lot of birds but also different flowers and plants. It is great fun to be here. And I am still enjoying cycling. It is a way to get to know the world in more detail. Will continue to do so.

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Have a great day and stay tuned.

Auf den Lofoten

137 km I 0:08:42 I 2.869 km I 7: 12:04 I Moskenes – Hammerstad

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So spitz und steil die Lofoten von der Ferne aussehen, so flach sind die Straßen. Viele kleinere Tunnel und Brücken sorgen dafür, dass man ohne große Steigungen durch die Südspitze der Lofoten gelangt. Erst ab Leknes werden die Straßen steiler.

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Mit den Steigungen wurde auch das Wetter regnerischer und unsicherer. Regenjacke an, Regenjacke aus. Und später kommt an einigen Stellen noch kräftiger Gegenwind dazu.

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Und immer wieder spannende Ausblicke. Vor allem die Wolken sorgen für Drama.

Bei Solvaer passiere ich einem Damm mit einer Brücke durch die fast wie beim Saltstraumen das Meerwasser einströmt. Die viele Menschen am Rand lassen mich genauer hinsehen. Und tatsächlich, dort schwimmt ein Minkwal hin und her.

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Im etwas nördlich gelegenen Campingplatz Hammerstad am Vaterfjord, erfahre ich, dass dieser Wal wohl schon vor ein paar Tagen unter der Brücke durchgeschwommen ist. Jetzt kommt er wohl nicht mehr raus. Und ich bin weiter auf dem Weg nach Norden.

 

The Lofoten

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It it is a colourful picture that reflects what I saw today. Sun and rain competed nearly all day long assisted by the wind. At some points I had to cycle the bike actively down the hill because the winds were so strong. On one of the bridges I had to lean over to the right to not get blown away.

The highlight of today had been an encounter with a mink whale. Shortly before I arrived my final destination I saw people gathering at a bridge and stopped. Looking at the water I noticed a strong current into the fjord. And than I saw the object of interest, a mink whale. I watched and wondered. At the camping site I learned that the whale had entered the fjord some days ago and now seem to have got stocked there. A great experience for us but an unlucky one for the whale. Let us hope for the best.

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Am Mahlstrom

88 km I 0:06:38 I 2.732 km I 7: 03:22 I Skaugvoll – Bodø/Moskenes

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Highlight des heutigen Tages war die Fahrt über den stärksten Gezeitenströme der Welt, den Saltstromen. Mehr als 400 Millionen Kubikmeter Meereswasser strömen innerhalb von sechs Stunden durch die 130 m breite Öffnung. Als wir da waren hatte das Spektakel gerade erst angefangen und war trotzdem ein toller Anblick. Die heutige Etappe war die letzte mit Luca und eine äußerst hügelige. Wegen der kurzen Strecke eher ein Ruhetag, haben wir dennoch jeweils 1.270 Höhenmeter hinter uns gebracht.

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Dafür gab es viele traumhafte Ausblicke und in einem Fjord sogar fressende Delphine. Nach knapp 90 Kilometer endete der Kystriksveien, Luca verschwand auf den Zeltplatz und ich ging auf die Suche nach der Fähre auf die Lofoten. Die angestrebte 15Uhr-Fähre wär leider gestrichen worden, aber mit der späteren der beiden darauffolgenden Fähren konnte ich bis 21 Uhr in Moskenes auf den Lofoten sein. also Warten und das Städtchen Bodø anschauen.

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Und dann das. Ein echter Walfänger mit Harpune und geschützter Ausgucktonne am Mast. Hätte ich mir zwar denken können, denn die Norweger sind mit den Japanern ja die letzten bekennenden Waljäger. Aber eine Überraschung wär es doch.

Beim Warten kam ich ins Gespräch mit Dennis aus Bielefeld, der auch mit dem Rad unterwegs ist. Ursprünglich wollte er zum Nordkap, hat sich aber dann doch unentschieden und fährt nun nachdem er Dänemark und Schweden durchquert, Norwegen gekreuzt hat, zu den Lofoten. Er arbeitet für ein Unternehmen, dass Leihräder in Städten anbietet, ähnlich wie die Bahn dies tut.

Wir setzen zusammen mit der Fähre über, unterhalten uns nett und bestaunen den spektakulären Anblick der Lofoten in sturmgrauem Wolkenkleid. Der Zeltplatz ist direkt bei der Anlegestelle und beim Aufbau des Zeltes bleibt es trocken. Ein guter, ruhiger Tag. Fast ein Ruhetag.

 

Free solo again

Travelling with Luca some days had been fun. It was fun to chat with him and the spaghetti dinners were great. But today we parted as he will stay in Bodø to arrange some things and I will be moving on to the Lofotes. I did not stay alone long because I met several people today when I waited for the ferry to come.

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They all are bicyclists and want to go to the Lofots. We exchanged experiences, stories and tips. When we mounted the ferry we put our things together. As vivid and encouraging these encounters are they are always limited in time when you travel on your own. But I think that is the essence of travelling solo. You are more open to any kind of conversations and always alert to what happens around you. I like this feeling very much especially when it is connected with nature.

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Über den Polarkreis

112 km I 0:06:13 I 2.644 km I 6: 20:44 I Lia – Skaugvoll

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Heute habe ich den Polarkreis in Richtung Norden überschritten. Es gab sogar eine mehrsprachige Ansage dazu auf der Fähre. Vorher mussten wir mehr als eine Stunde auf die Fähre warten, da wir nicht rechtzeitig am Ableger waren. Das Springen von Fjord zu Fjord erfordert nicht nur eine akribische Planung, sondern erfordert auch eine sehr klare Vorstellung von der Beschaffenheit der Strecke. Denn nur so lässt sich die Ankunftszeit genau bestimmen.

die heutige Fahrzeit war relativ kurz, da wir durch die Warte- und Fährzeiten einiges an Zeit verloren haben. Aber für den Polarkreis hat es gereicht. Das Wetter ist nicht nur kühler, sondern auch wechselhafter geworden.  Kurz nachdem das Zelt stand, goss es in Strömen. Klasse waren heute die beiden Renntiere auf dem Weg Richtung Zeltplatz. Mit ihren schönen Geweihen waren sie eine echte Augenweide.

Heute ging es an Mo i Rana, einer Bergbaustadt vorbei. Woher der Name stammt weiß ich nicht, aber er klingt ungemein exotisch.

Morgen geht es nach Bodø, einem weiteren wichtigen Etappenziel. Von dort führt mich meine Reise dann auf die Lofoten und weiter nach Tromsö, Alta und das Nordkap.

 

Northbound

Today I crossed  the arctic circle. A small monument on a rock at the end of a fjord made this crossing a visible experience. Even the captain announced the crossing. Cycling did not change much but it got colder. The weather is colder and rain showers kept us busy changing our clothing. Nearly half of the cycling time it was drizzling, pouring or raining.

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At the campsite we had just mounted our tents when the rain started again. After having showered the skies opened up and during our night meal with pasta, yoghurt and coffee it got brighter. It is still overcast but we are prepared for tomorrow.

My plans are to move on to the Lofoten Islands. But the next big destination is Bodø. I will be there tomorrow. One of the highlights will be the Saltstraumen. But more tomorrow.

Durch Helgeland

125 km I 0:07:07 I 2.532 km I 6:14:31 I Sandnessjøen – Lia

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Es ist wirklich Klasse mit dem Wetter. Momentan haben wir hier einen traumhaften Sommer. Die Norweger scheinen sich einig, dass dies einer der besten Sommer der letzten Jahre ist. Wir genießen es. Aufgewacht sind wir mit den ersten Flieger, die am Flugplatz Sandnessjøen, quasi neben unseren Zelten landen und starten.

Kurz nach dem Ort geht es über die spektakuläre Helgelandbrua Richtung der Fähre Levang – Nesna.

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Wir haben Glück und sind kurz vor der Fähre da. Die Überfahrt ist kurzweilig und flott. In Nesna geht es dann an der Küste des Sjona entlang. Ein Fjord der sich ca. 30 Kilometer nach Osten erstreckt. Nach einem sehr fordernden Aufstieg vom Meer auf über 350 Meter, haben wir einen sehr schönen Blick über den Fjord.

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Oben machen wir Rast und fahren dann im Schuss Richtung Meeresufer zurück. Nach einem Speichenbruch bei Luca und einer kurzen Reparaturpause, zischen wir auf der Gegenseite des Fjords zurück nach Westen. Die zwei jeweils etwa 2,8 Kilometer langen Tunnel sind zwar kalt und nur schlecht beleuchtet, aber dank schwachen Autoverkehrs gut befahrbar. Überhaupt ist auf dem Kystriksveien RV. 17 erstaunlich wenig los.

Abends sind wir bereits gegen 18 Uhr am Campingplatz in Lia. Bei der Ankunft gibt es für uns ein Stück Apfelkuchen mit Vanilleeis und einen Kaffee. Einfach so. Der tolle Blick lässt diesen Tag dann sehr angenehm enden.

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Bright and sunny

Another beautiful day ends with clear blue sky and just a few clouds. The weather these days in Northern Norway is extraordinary. Everybody is wearing short sleeves and shorts trying to expose every square inch of his or her body to the burning sun. Sometime it looks a little bit like Rimini or Florida.

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The weather is awesome making the trip north a holiday like excursion. For more than two weeks I have enjoyed just sunshine and blue skies. Only a few raindrops interrupted my travels for minutes.

Today I enjoyed lunch at the top of a hill at Sjona, a fjord we need to circumnavigate with our bikes. For a few minutes I laid down my head to enjoy the gras and the blue sky.

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Later on some clouds occurred but until the very end of today the blue sky dominated. It is a great pleasure to travel with this weather. What we are noticing is the slow decrease of temperatures and the extending daylight period every day. Today I passed the Norwegian City of Mo i Rana. Tomorrow I will cross the Polar Circle from south to north. But more about this tomorrow.

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Keep fingers crossed that the weather stays like this. It makes things much easier.

Island Hopping

126 km I 0:09:07 I 2.407 km I 6:07:24 I Kjelleidet – Sandnessjøen

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Erreichen wir die nächste Fähre? So lautete heute die zentrale Frage. aber alles der Reihe nach. Nach einem frühen Aufbruch bei grauem Himmel ging es relativ autofrei am Meer entlang. Bei einem kurzen Stopp bemerkte ich etwas im Wasser und sah kurz darauf einen Fischotter, der sich einen Fisch erjagt hatte, und ihn sich jetzt schmecken ließ.

Weiter ging es dann über fast autofreie Straßen und durch die ersten Tunnel.

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Die Fahrt in die Tunnel und hindurch ist schon etwas gruselig. Erstens ist wenig zu sehen, anders als auf obigem Bild, und zweitens fährt die Angst mit, nich gesehen zu werden. Die ersten Tunnel sind noch kurz und doch zollt man ihnen einen gewissen Respekt. An der ersten Fähre heute in Lund treffe ich Luca aus Bern. Wir hatten uns schon kurz am Camping in Namsos getroffen. Jetzt kommen wir ins Gespräch und fahren den weiteren Weg heute zusammen.

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Es wird ein netter Tag mit angenehmen Gesprächen mehreren Fährfahrten und knapp 130 Tageskilometern.

Von den Fähren aus bieten sich tolle Blicke aufs Meer und die Landschaft drumherum. Zuletzt wird es sogar richtiggehend sonnig.

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Und als Sahnehäubchen gab es heute dann auch den ersten Elch. Etwas scheu im Gebüsch, aber eben ein Elch. Ach ja, und zum Abendessen gab es Nudeln Provencale an Bouillon vom Rind und als Nachklapp einen Kaffee. Kann das Leben schön sein.

 

From ferry boat to ferry boat

When I woke up this morning the sky was grey. So I killed my clock and added another 30 minutes of sleep. When I left the campsite it was 8 am. On the first hundreds of meters some motions in the water caught my interest. After a closer observation this turned out to be a hunting otter. I was so lucky to watch him enjoying his fishy meal down below at the seashore.

Cruising through tunnels and carless roads I reached the first ferry boat just in time to spot my dream boat.

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Some paint and a little bit of fuel and it would be ready for a fishing trip or an marine excursion to one of the many islands in the fjords. When the ferry called for the last passengers I stopped dreaming an followed the crowds. Shortly before I met Luca from Bern. He has just finished his apprenticeship as a landscaper. He started his cycling trip in Bern, went through Germany and Denmark directly to Oslo and than northwards to where we met. We decided to share some time together cycling to Bodø.

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It is good fun to chat and cycle together. At the end we both saw our first moose. Between the various ferry transfers cycling is quite relaxing. Today the slopes and step increases seem to be off duty. The road was nearly flat from a Norwegian perspective.

And the day ended with a very nice dinner of Spaghetti with herbs, bread and a hot coffee. A quite luxurious finish of this nice day.

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Durchs Fjordland

119 km I 0:08:33 I 2.281 km I 5:22:17 I Namsos – Kjelleidet

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Jede Menge Brücken und Fjordpassagen. Entweder am Meer oder durchs Hügelland geht es nach Norden. Spannende Ausblicke bieten sich am laufenden Band. Einige davon nachfolgend:

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Für mich als Ex-Meeresbiologen aber war natürlich vor allem die Gezeiten sehr spannend. Bei den zum Teil sehr engen Fjordein- und -ausgängen, entstehen richtige Gezeitenströme und Stromschnellen. Das nachfolgende Bild zeigt nur einen dieser Ströme.

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Von der Tierwelt her war das heutige Highlight mein erstes Rentier. Erst mal nur von hinten fliehend, aber immerhin. Ansonsten ist vor allem Meeresgetier zu sehen von Graugänsen, Lummen, Sterntaucher, Seeschwalben, Thorshühnchen und so.

 

Reindeers and stones

It took a while and I am still waiting for my first moose but I did see my first reindeer. It ran away but it could be identified by it’s back. The landscape I am crossing is either very marine

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or the highland type.

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Going northward the rocks start to become more visible. The higher mountains often rise above the growth zone for trees. This why they are often bare with gras and lichens or completely rocky. Some of the rocks look quite nice.

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With the yo-yo way I am travelling north the average speed has dropped to 15 kilometres per hour. This is o.k. as long as the weather is as good as it is now with blue sky and temperatures well above 20 degrees Celsius. Will keep fingers crossed that it stays this way. But at the end there is no foul weather if you are dressed the right way. I shaved today to be prepared for the beautiful days to come.